336 Seiten in einem Jahr

Mein Arbeitsplatz im Effinger
Mein Arbeitsplatz im Effinger

336 Seiten in einem Jahr

Im ersten Halbjahr im Colearning habe ich kurze, wöchentliche oder tägliche, Projekte gemacht. Schon länger habe ich mir überlegt ob ich nicht ein Buch schreiben sollte? Da mein Interesse für Fantasy-Bücher damals über den meisten anderen Sachen stand. Allen voran das Buch Eragon.

Eragon Bücher
Eragon Bücher

Beim zurückschauen merke ich doch ein wenig, wie ich mich verändert habe. Amüsant. Aber nun zum Buch: Ich hatte keine Ahnung, wie man ein Buch schreibt Damals war ich in einer Phase wo ich alles googelte, was ich wissen wollte. Die Antwort, die ich von Google bekam, stellte mich zufrieden und ich schrieb eine Plot (kurze Zusammenfassung eines Buches). Heute würde ich es wahrscheinlich anders machen: den Plot viel mehr ins Detail denken, genauer über den Charakter und die Eigenschaften der Hauptfiguren schreiben und mehr Nachforschungen anstellen. Doch vor einem Jahr sah ich die Sache anders. Logisch, werde ich wahrscheinlich in einem Jahr erneut tun. So fing ich an, die Geschichte, die ich im Kopf aufgebaut hatte, in den Laptop zu tippen. 

Vögel, Ruhe und Videokonferenzen

Lockdown ist das Wort, das den Frühling aus meiner Sicht am besten beschreibt. Es war warm, in unserem Garten zwitschern die Vögel, was man in den Videokonferenzen jeweils hören konnte. Ich hatte so viel Zeit wie noch nie um zu schreiben oder zu lesen.

Buch das ich momentan lese
Buch das ich momentan lese

Ich schrieb damals viele Seiten in meinem Buch. Es war die Zeit, in der ich die ersten hundert A4-Seiten voll geschrieben hatte. Es war auch die Zeit, in der ich das Bloggen voll entdeckte. Ich schrieb damals fast wöchentlich einen Blogeintrag - auch wenn sie noch nicht so lang waren, wie sie es heute sind. Ich machte mir den Donnerstag zum Blogging-Tag. Heute halte ich mich nicht mehr so genau an den Wochentag und schreibe auch an anderen Tagen.

Sommer im Coworking Space

Mir gelang es sehr gut, den Schreibschwung vom Lockdown in den Sommer hinüber zu nehmen. Als ich wieder in den Effinger Coworking Space ging, schrieb ich so viel wie noch nie. Ich fing an, mir erste Ziele zu stecken, wann ich das Buch fertig haben will: Weihnachten 2020. Da ich eine ungefähr Ahnung der Grösse des Buches hatte und ich ungefähr wusste, wie schnell ich es auf Papier bringen konnte, fand ich dieses Ziel passend. Nicht unmöglich, aber auch ein wenig eine Herausforderung.

Der Sommer war auch die Zeit, in der ich am meisten auf mein Buch angesprochen wurde. In der Kaffeepause wurde ich gefragt, was ich denn so mache? Ein Jugendlicher in einem Coworking Space ist kein gewohntes Bild. Wenn ich sagte, dass ich ein Buch schreiben würde, wurde ich gefragt, was es für eine Sorte von Buch ist, wie weit ich schon bin, ob ich mir schon überlegt habe, es digital zu veröffentlichen oder lieber so, dass man etwas in den Händen hält. Coworker fragten mich auch, ob ich vor habe, es selber zu drucken oder zu einem Verlag zu gehen? Nach einem Monat ungefähr kamen dann eher Fragen, wie weit ich schon bin oder wann ich denke, es fertig zu haben.

Kaffeepause im Coworking
Kaffeepause im Coworking

Ende Sommer knackte ich die 250er-Marke an A4-Seiten im Buch. Ich schrieb in diesem Abschnitt ja davon, wie ich den Schwung vom Lockdown in den Sommer rüber nehmen konnte. Leider ist mir dies beim Blog nicht ganz so gut geglückt. Ich schrieb zwar noch jede Woche, nur sind sie mir im Sommer nicht so gut von der Hand gegangen wie im Lockdown. 

Bis zur Zielgerade und darüber hinaus

Im Herbst konnte ich den Flow vom Sommer nahtlos hinüber nehmen und nochmals letzte Reserven anzapfen. So schrieb ich im September die 336te A4-Seite, gleichbedeutend mit dem Ende des ersten Buches.

Meine Seitenanzahl
Meine Seitenanzahl

Dies zeigte das ich noch einmal Gas gegeben habe auf der Zielgerade. Ich hatte mich verschätzt und war mit dem Schreiben sogar schneller fertig als gedacht. Am Anfang dachte ich: wenn ein Buch geschrieben ist, ist die Arbeit getan. Falsch gedacht! den gesamten Rest des Herbstes überarbeitete ich das Geschriebene. Es gab viele Fehler, die mir in die Augen sprangen. Auch mit dem Anfang und dem Ende war ich nicht mehr ganz so zufrieden. Ich schrieb noch einen Prolog und arbeitete an den Hintergrundgeschichten. Unter anderem machte ich die Überschriften zu den Kapiteln in einem eigenen Schriftstil. Im Herbst hatte ich weniger Zeit am Buch zu arbeiten wegen der Jagdsaison. Nachdem ich im Sommer ein sogenanntes kleines Zwischentief mit dem Blogs hatte, war ich im Herbst wieder bei den Leuten. Wie im Frühling und im Sommer hatte ich so um die acht neue Blogeinträge. Doch geht es ja nicht um die Menge, sondern wie einem die Blogeinträge gelungen sind. Nach meiner Meinung wurden sie im Herbst noch einmal besser. Vielleicht lag es daran, dass ich eine kleine Wende hatte: vor dem Herbst schrieb ich nur über mein Buch, doch als die Überarbeitungszeit kam, schrieb ich über andere Themen, und ich fand zuhauf.  

Band 1 wartet, Band 2 beginnt

So, nun sind wir wieder in der Gegenwart angelangt. Mit dem Buch bin ich ein wenig im Stillstand. Ich habe eine Bloggerin gefragt, ob sie ein wenig drüber schauen würde und mir dann sagt, ob es überhaupt Sinn macht. Im Moment bin ich also am Warten auf das Feedback. Da ich jetzt nicht daran weiterschreiben kann, habe ich angefangen, Ideen und einzelne Kapitel von Band 2 zu schreiben. Mit dem Bloggen bin ich richtig in Fahrt gekommen. Seit dem Dezember habe ich vierzehn Blogeinträge geschrieben.

Wanted: erfahrener Buchautor

Ich würde gerne noch die letzten Überarbeitungs- und Verbesserungsschliffe machen. Dann möchte ich auf Verlagssuche gehen oder das Buch selber herausbringen. 

Im Moment suche ich nach einem Buchautor, von dem ich lernen kann, wie er es geschafft hat, ein Buch zu veröffentlichen. Ich würde ihm gerne über die Schultern schauen und viele Fragen stellen. Kennt jemand einen Autor (am liebsten im Bereich Fantasy)? Melde dich doch bei mir unter mail@jonathanbucher.ch